Es gibt viele Spitzensportler, die unter Asthma leiden und trotzdem Höchstleistungen abliefern. Doch einfach lostrainieren? Vorsicht: Ganz so einfach ist es nicht. Die folgenden Tipps sollten Menschen mit einer asthmatischen Erkrankung beachten.
Durchatmen – auch beim Sport
Davon weiß auch Daniela Dihsmaier, Triathletin im leistungsstarken Amateurbereich und inzwischen Mental Coach und erfolgreiche Buchautorin, zu berichten. Ein schwerer Infekt hatte bei der Sportlerin die Asthma-Erkrankung ausgelöst. Weil sie wegen ihrer Wettkämpfe zunächst keine Asthma-Medikamente nehmen wollte, wurden ihre Entzündungswerte immer schlechter. „Mein Lungenarzt hat mir klar gemacht, was eine chronische Entzündung der Atemwege bedeutet. Und er hat mich aufgebaut und mir meine Angst genommen“, erzählt sie. In einer Lungenschulung lernte Daniela, wichtige Zeichen ihres Körpers wahrzunehmen und zu akzeptieren, dass Bronchien-erweiternde Sprays nicht zwangsläufig Doping seien. Die Einnahme von z.B. Bronchien-erweiternden Sprays führe nicht automatisch dazu, dass sie für Wettkämpfe gesperrt werde. Die Dosis spiele hierbei eine wichtige Rolle, sodass eine Einnahme nach empfohlener Dosis bei bestehender Asthma-Erkrankung keine Hürde sein müsse. Bei Sport mit Asthma seien Selbstverantwortung und Vernunft die wichtigsten Begleiter, sagt sie: „Du musst es nicht nur den Berg hoch bis zur Spitze schaffen, du musst auch gesund unten wieder ankommen.“
8 Profi-Trainings-Tipps für Asthmatiker
- Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Laufen oder Wandern stärken das Herz sowie den Kreislauf und führen zu einer besseren Atmung. Regelmäßiges und kontrolliertes Training verbessert die Atemmuskulatur, wodurch die Verengung der Bronchien kompensiert werden kann, indem die Atemmuskeln aktiv beim Atmen die Ventilation der Lunge unterstützen.
- Welche Sportart in Frage kommt und wie oft trainiert werden kann, ist sehr individuell. Es kommt auf den Krankheitsverlauf und die derzeitige Lungenfunktion an und sollte immer zunächst mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
- Asthma-Patienten sollten sich langsam an eine höhere Leistungsfähigkeit herantasten. Asthma-Patienten ohne jegliche sportliche Erfahrung sollten nicht unbedingt mit Laufen, sondern besser mit Radfahren oder Wandern anfangen. Warum? Beim Joggen direkt mit hoher Belastung zu starten kann die überempfindlichen Bronchien reizen und Asthmasymptome auslösen.
- Plötzliche Wechsel zwischen Ruhe und Belastung sind für den Körper schwer zu kompensieren. Am besten mit einer 10-minütigen Mobilitätseinheit warm werden und auch das Training nicht abrupt beenden, sondern das Tempo zum Ende hin verringern. Durch regelmäßiges Training gewöhnt sich der Körper schneller an die Belastung, die nach und nach gesteigert werden kann.
- Die wichtigste Regel lautet: Seinen eigenen Körper zu kennen und auf ihn zu hören. Wenn der signalisiert, dass man sich zurücknehmen sollte, bitte nicht ignorieren! Das Peak-Flow-Messgerät ist nicht nur für den Einstieg ein hilfreiches Tool, um seine Werte und Belastbarkeit schnell und einfach im Blick zu behalten.
- Für ein erfolgreiches Training ist Voraussetzung, die persönlichen Asthma-„Auslöser“ genau zu kennen. Das hilft, Maßnahmen zu ergreifen bevor sich die Atmung verschlechtert. Viele Asthmatiker sind empfindlicher gegenüber extremen Temperaturen, trockener Luft, Umweltverschmutzung und Pollenflug.
- Erfolge feiern gehört zu einer erfolgreichen Strategie. Asthma sollte wirklich niemanden davon abhalten, sportlich aktiv zu sein. Denn es ist so: Asthma-Patienten, die sich sportlich wenig betätigen, haben eine sehr niedrige Belastungsgrenze. Das bedeutet, Atemnot kann sich schon bei alltäglichen Dingen bemerkbar machen.
- Der letzte Tipp betrifft nicht nur Asthma-Patienten, die Sport treiben wollen, sondern alle Menschen: Wer sich ständig mit anderen vergleicht, kann sich nicht auf seine eigenen Ziele und Erfolge konzentrieren. Der richtige Weg ist, zu verstehen, dass jede Entwicklung ein Erfolg ist.